Rund sechs Millionen Männer in Deutschland leiden unter Potenzprobleme. Die Ursachen sind vielfältig: Stress, Übergewicht, zu wenig Bewegung oder Erkrankungen. Doch dagegen kann Mann etwas unternehmen.
Ursachen erforschen ist der erste Schritt
Zunächst einmal muss festgestellt werden, wo die Ursachen des Erektionsproblems liegen. In einigen Fällen ist dies ein Mangel an Bewegung, Stress im privaten oder beruflichen Bereich oder auch Übergewicht. Aber auch ernsthafte Erkrankungen kommen infrage:
- Stoffwechselerkrankungen
- Herz- und Kreislauferkrankungen
- Nervenerkrankungen
- Schilddrüsenerkrankungen
Dementsprechend ist der Besuch bei einem Urologen der erste Schritt, um die Ursachen zu bekämpfen. Erst wenn innerhalb von drei Monaten dauerhaft Potenzprobleme auftreten, ist das Aufsuchen des Facharztes empfehlenswert.
Was man gegen Erektionsstörungen unternehmen kann
Von einer erektilen Dysfunktion spricht man, wenn es bei jedem zweiten Sex-Versuch in einem Zeitraum von drei Monaten nicht zur Erektion kommt oder der Penis nur kurzfristig für wenige Minuten steif bleibt.
Wirksame Medikamente gegen Potenzprobleme sind die sogenannten PDE5-Hemmer, wie beispielsweise Viagra. Oder auch Wachs-Pellets mit dem Wirkstoff Prostaglandin, die in die Harnröhre geschoben werden und den Penis steif machen. Die Kosten dafür werden allerdings nicht von der Krankenkasse übernommen.
Diese übernimmt allerdings die Kosten für eine Vakuumpumpe, die durch Unterdruck für eine Erektion sorgt. Ebenfalls übernommen werden die Kosten für eine OP, in der in dem Schwellkörper Implantate eingesetzt werden. Über eine kleine Pumpe im Hodensack wird so eine Erektion erzeugt.
Erektionsprobleme haben meistens körperliche Ursachen
Etwa 70 bis 80 Prozent der Erektionsstörungen sind auf körperliche Ursachen zurückzuführen. Aber auch psychische Faktoren können körperliche Defekte verstärken, sodass im Bett nichts mehr geht.
Die Gefäße im Penis sind die kleinsten im menschlichen Körper und sind lediglich ein bis zwei Millimeter dünn. Verstopfen sie, können auch größere Gefäße betroffen sein. Dies kann wiederum zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. Erektionsprobleme können ebenfalls auf Schilddrüsenstörungen, Diabetes oder Bluthochdruck hinweisen.
Vorbeugend hilft hier Bewegung: Schwimmen, Krafttraining oder Spaziergänge. Und auch ein trainieren des Beckenbodens ist wichtig. Folgende Übungen helfen, um die Muskeln im Beckenboden zu stärken:
- Po anspannen
- 20 Sekunden verbleiben
- wieder locker lassen
Diese Übung fünf bis zehn Mal täglich wiederholen. Eine gesunde Ernährung mit viel Fisch, Nüsse und magerem Fleisch sorgen für eine bessere Penis-Durchblutung. Dies liegt an der in diesen Nahrungsmitteln enthaltenen Aminosäure Arginin. Drei sexuelle Aktivitäten pro Woche trainieren den Schwellkörper und beugen vor.
Insbesondere junge Männer, die unter einem Hänger leiden, haben häufig Hämorrhoiden. Rund 25 Prozent der Betroffenen in der Altersgruppe der Mitte-20-Jährigen haben häufig auch Potenzprobleme. Auf dieses Ergebnis kam eine Studie im International Journal of Andrology. Dies liegt daran, dass die Schwellungen der krampfadrigen Venen sehr nahe an den Nervenbahnen sitzen, die für die Erektion verantwortlich sind. Werden diese gestört, kann der Penis nicht mehr richtig steif werden.
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